Ich bin Versicherungsmakler und habe in den letzten Jahren selbst erlebt, was viele Kolleginnen und Kollegen kennen: Der Aufwand ist explodiert. Die Verantwortung und das Haftungsrisiko sind gestiegen. Die Betreuung ist intensiver geworden. Und Versicherungen geben immer mehr die Regeln vor und lagern zusätzliche Aufgaben an uns aus.
Ertragreiche Vorsorgeprodukte sind - wenn man die Interessen des Kunden wirklich ernst nimmt - kaum mehr vermittelbar. Viele Zusatzvergütungen sind an Schadenquoten gebunden. Doch die Provisionen sind gleichgeblieben. Und sie stehen oft in keinem Verhältnis zum tatsächlichen Aufwand.
Irgendwann wurde mir klar, dass ich meinen Beruf nur dann wirklich fair und im Interesse meiner Kunden ausüben kann, wenn mein tatsächlicher Aufwand vergütet wird und nicht davon abhängt, ob ich ihnen zusätzliche Produkte verkaufe. Es wäre nicht ehrlich, meinen Betreuungsaufwand über Provisionen zu finanzieren, die aus Neuverträgen stammen, die der Kunde möglicherweise gar nicht braucht.
Eine stabile, zukunftssichere Grundlage für unser Berufsbild entsteht nur dann, wenn - wie in jeder anderen Branche - der tatsächliche Aufwand bezahlt wird.
Clemens Streicher
Versicherungsmakler und Founder von feeflow